Möbeldesign bezogen auf „Architekturvisionen von 1900 bis heute“

Die Kunsthalle Tübingen zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung »Schöner Wohnen – Architekturvisionen von 1900 bis heute“. Welche Design- und Möbelentwürfe während dieser genannten 100 Jahre entwickelt wurden und heute für ein „Schöner an Wohnen“ aktueller den je sind, dieser Frage stellt sich unser Auszubildender Ferenc Hahn, indem er Stilepochen, Zeitströmungen und die dazugehörigen Möbelentwürfe darstellt:

1900 – 1910  |  Jugendstil (Art Nouveau)

Bis 1910 zeichnet sich der Jugendstil durch geschwungene Linien, florale Ornamente und die Verbindung von Kunst und Handwerk aus. Möbel und Alltagsgegenstände werden elegant und funktional gestaltet, oft aus Holz, Glaskunst und Metall. Dabei zeigen die Möbel von Thonet, wie sich erstmals traditionelle Handwerkskunst mit modernen Designideen verschmelzen. Der Jugendstil gilt als wichtiger Übergangsstil zur modernen Gestaltung.

THONET 209 | Gebrüder Thonet

Der Thonet Stuhl Nr. 209 ist ein klassisches Beispiel für die innovative Bugholztechnik, die im Jugendstil maßgeblich zur Möbelgestaltung beitrug. Ziel war es, leichte, stabile und elegante Möbelstücke herzustellen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Die geschwungenen Formen und filigranen Linien des Stuhls spiegeln die organischen und floralen Merkmale des Jugendstils wider. Durch die industrielle Fertigung fertigte Thonet hochwertige Möbel in großer Stückzahl, was den Stil der Epoche in viele Haushalte brachte. Der Stuhl Nr. 209 verbindet somit traditionelle Handwerkskunst mit modernen Produktionsmethoden und steht exemplarisch für den Brückenschlag zwischen Kunst und Industrie im frühen 20. Jahrhundert.

THONET 214 | Gebrüder Thonet

Der Thonet Stuhl Nr. 214 ist ein Paradebeispiel für die Bugholztechnik, die im Jugendstil Anwendung fand, und zeichnet sich durch seine geschwungenen, eleganten Linien aus. Die Idee hinter diesem Stuhl war, leichte, stabile und zugleich ästhetisch ansprechende Möbel zu schaffen, die sich durch ihre organische Formensprache vom historisierenden Möbelbau abheben. Ziel war es, handwerkliche Tradition mit industrieller Fertigung zu verbinden, um qualitativ hochwertige Möbel in Serie herzustellen. Der Stuhl Nr. 214 verkörpert somit die Prinzipien des Jugendstils, der Kunst und Funktionalität miteinander verschmelzen ließ. Er steht für den Übergang zu moderner Gestaltung und spiegelt die Innovationskraft der frühen 1900er Jahre wider.

1903 – 1932  |  Wiener Werkstätte
1920 – 1940  |  Art Déco

Die Wiener Werkstätte u.a. von Josef Hoffmann gegründet, verstand sich als eine Produktionsgemeinschaft bildender Künstler und Designer, die sich mit der Erneuerung eines Kunstbegriffs und Kunstgewerbes auseinandersetzten.
Die Art Déco Epoche zwischen 1920 und 1940 zeichnet sich durch luxuriöse Materialien, klare, geometrische Formen und opulente, oft symmetrische Ornamente aus. Während Befürworter den Art Déco-Stil als eine minimale Antwort auf die üppige Ornamentik des Jugendstils begrüßten, wurde der Begriff „Art Deco“ kurze Zeit später von den modernistischen Architekten wie Le Corbusier in seinen Artikeln oftmals abwertend kritisiert.

KUBUS | Hoffmann

Der Kubus Sessel wurde 1910 von Josef Hoffmann entworfen und gilt als prägendes Beispiel für den geometrischen Stil der Wiener Werkstätte, die der Jugendstil-Epoche entstammt. Mit klaren, kubischen Formen und streng symmetrischer Gestaltung bricht der Sessel bewusst mit den floralen Ornamenten des Jugendstils und weist bereits auf die funktionale Klarheit der Moderne hin. Der Kubus Sessel gilt als wegweisendes Möbelstück, das die Brücke vom Jugendstil zum Funktionalismus schlägt und bis heute für zeitlose Eleganz steht.

1910 – 1930  | Bauhaus / Funktionalismus / De Stijl

Zwischen 1910 und 1930 steht das Design im Zeichen von Bauhaus, Funktionalismus und De Stijl, geprägt von klaren Linien, geometrischen Formen und dem Prinzip „Form folgt Funktion“. Möbel wie der Tecta D4 Klappstuhl und der F51 Sessel zeigen, wie Schlichtheit und praktische Nutzbarkeit miteinander verschmelzen, während die Wagenfeld-Leuchte mit ihrer reduzierten, funktionalen Gestaltung ein Symbol für die Bauhaus-Philosophie ist. Diese Entwürfe setzen auf innovative Materialien und industrielle Fertigung, um elegante und zugleich alltagstaugliche Produkte zu schaffen. So prägen sie den Übergang zur modernen Gestaltung und beeinflussen das Möbeldesign bis heute nachhaltig.

D4 | Breuer

Der Sessel D4 von Tecta ist ein typisches Beispiel für das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ und besticht durch seine klare, geometrische Formensprache. Entworfen wurde er von einem Designer, der Wert auf Minimalismus und praktische Nutzbarkeit legte, was sich in der leichten Konstruktion, der Klappbarkeit und den geradlinigen Elementen widerspiegelt. Das Design setzt stattdessen auf eine ästhetische Reduktion, die den funktionalistischen Geist der Zeit verkörpert. Der D4 Sessel vereint Innovation in Materialwahl und Fertigungstechniken mit zeitloser Eleganz und spiegelt so den Fortschritt im Möbeldesign der Epoche 1910–1930 wider. Er steht exemplarisch für die Verschmelzung von Kunst, Handwerk und Industrie, wie sie im Bauhaus idealisiert wurde.

F51 | Gropius

Der Sessel F51 von Tecta wurde von Walter Gropius entworfen und im Direktorenzimmer des Bauhauses in Dessau. Sein klares, geradliniges Design steht für die Bauhaus-Idee, dass Form der Funktion folgen soll. Der F51 besticht durch eine durchdachte Konstruktion, die sowohl Stabilität als auch Komfort gewährleistet, und spiegelt die Verschmelzung von Handwerk und industrieller Fertigung wider. Der Sessel F51 steht somit exemplarisch für den Geist der Moderne und den Einfluss von Gropius als Bauhaus-Gründer.

THONET S32 V | Breuer

Der Stuhl S32 V von Thonet, entworfen von Mart Stam in den späten 1920er Jahren, ist ein klassisches Beispiel für das Freischwinger-Prinzip und spiegelt den funktionalistischen Geist der Zeit wider. Mit seiner reduzierten Form und dem Einsatz von Stahlrohr als innovativem Material verkörpert der Stuhl die Moderne und den Bruch mit traditionellen Möbelentwürfen. Da dieser Entwurf zum sehr frühe Funktionalismus gehört, ist er ein Meilenstein im modernen Möbeldesign und beeinflusst bis heute die Gestaltung von Sitzmöbeln.

LC2 | Le Corbusier, Pierre Jeanneret u. Charlotte Perriand

Der LC2 Sessel wurde 1928 von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand entworfen. Sein Design basiert auf einem klaren, kubischen Metallrahmen, der das lose eingelegte Polster sichtbar umschließt – eine Trennung von Struktur und Polsterung, die damals revolutionär war. In der Epoche von 1920–1940 markierte dieser Entwurf den Übergang zu industriell gefertigten Möbeln, die dennoch höchste gestalterische Ansprüche erfüllten. Cassina produziert das Modell bis heute in einer nachhaltigen Version und bewahrt damit einen zentralen Entwurf der Designgeschichte.

LC4 | Le Corbusier, Pierre Jeanneret u. Charlotte Perriand

Die „4 Chaise Longue à Réglage Continu“ (LC4) von Cassina, ebenfalls 1928 entworfen von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand, ist wohl die bekannteste Ikone der LC-Reihe. Ihr verstellbares Stahlrohrgestell ruht auf einem schwarz lackierten Untergestell und ermöglicht verschiedene Liegepositionen, wobei die Stabilität durch Gummiauflagen gewährleistet wird. Die ergonomisch geformte Liegefläche folgt den natürlichen Körperlinien und bietet hohen Komfort. Ursprünglich als Teil einer avantgardistischen Möbelkollektion konzipiert, die 1929 im Pariser Salon d’Automne vorgestellt wurde, verkörpert die LC4 das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ und markiert den Übergang zur modernen Gestaltung. Seit 1965 wird sie von Cassina produziert und bleibt ein zeitloses Symbol für die Verschmelzung von Ästhetik, Komfort und industrieller Innovation.

ADJUSTABLE  TABLE E 1027 | Eileen Gray

Der Beistelltisch Adjustable Table E 1027 wurde 1927 von der irischen Designerin und Architektin Eileen Gray entworfen. Er besticht durch sein funktionales, höhenverstellbares Design mit einer klaren, geometrischen Formensprache aus verchromtem Stahlrohr und einer runden Glasplatte. Der Tisch gilt als Ikone des modernen Designs. Gray kombinierte dabei ästhetische Eleganz mit praktischer Funktionalität, was ihrer progressiven Gestaltungsauffassung entsprach. Der Tisch ist bis heute ein Symbol für minimalistisches, zeitloses Design.

WG24 | Wagenfeld

Die Wagenfeld-Leuchte, entworfen von Wilhelm Wagenfeld in den 1920er Jahren, gilt als Ikone des Bauhaus-Designs und steht für klare Formen und funktionale Ästhetik. Ihr schlichtes, reduziertes Design aus Glas und Metall vereint Eleganz mit praktischer Nutzbarkeit und folgt dem Prinzip „Form folgt Funktion“. Durch ihre zeitlose Gestaltung hat sie bis heute Einfluss auf die Lichtgestaltung und symbolisiert die Innovationskraft und Klarheit des Bauhauses. Die Wagenfeld-Leuchte ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von minimalistischer Form und technischer Funktionalität.

1950 – 1965  |  Mid-Century Modern

Die Epoche des Mid-Century Modern von 1950 bis 1965 zeichnet sich häufig durch organische Formen, klare Linien und eine funktionale, zeitlose Ästhetik aus. In einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und technischen Fortschritts setzte das Design auf mehr Leichtigkeit, natürliche Materialien und eine wohnliche Atmosphäre. Möbel wie der CH24 Wishbone Chair von Carl Hansen oder die Superleggera von Gio Ponti verbinden handwerkliche Qualität mit reduzierter Formensprache. Auch das modulare Conseta Sofa von COR steht für den flexiblen, alltagstauglichen Lebensstil dieser Ära und gilt bis heute als zeitloses Designobjekt.

CONSETA | Möller

Conseta wurde 1964 von dem Designer Friedrich Wilhelm Möller für COR entworfen und gilt als eines der ersten modularen Sofas überhaupt. Sein Name leitet sich vom lateinischen „consedere“ ab, was „zusammensitzen“ bedeutet – passend zur Idee, verschiedene Elemente flexibel kombinieren zu können. Mit seiner klaren, unaufdringlichen Formensprache und dem Fokus auf Funktionalität entspricht es dem Stil des Mid-Century Modern. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und des wachsenden Wohnkomforts brachte Conseta eine neue Leichtigkeit und Anpassungsfähigkeit in die Wohnzimmer. Bis heute ist das Sofa ein Designklassiker und Symbol für zeitloses, modernes Wohnen.

WISHBONE CHAIR CH24| Wegener

Der CH24, auch bekannt als Wishbone Chair, wurde 1949 von Hans J. Wegner entworfen und ist ein Sinnbild des skandinavischen Mid-Century Modern Designs. Charakteristisch ist die Y-förmige Rückenlehne, die dem Stuhl nicht nur seinen Namen, sondern auch seine elegante, leichte Anmutung verleiht. Der Stuhl kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit organischer Form und wird aus massivem Holz und handgeflochtener Papierkordel gefertigt. Wegner verfolgte das Ziel, Komfort, Funktionalität und Ästhetik auf natürliche Weise zu verbinden – ganz im Geist der 1950er Jahre, die für reduzierte, wohnliche und langlebige Gestaltung standen. Der CH24 ist bis heute ein weltweit geschätzter Designklassiker.

SUPERIEGGERA 699 | Ponti

Der Stuhl 699, bekannt als Superleggera, wurde 1957 von Gio Ponti entworfen und gilt als Meisterwerk des italienischen Mid-Century Designs. Sein Name bedeutet „superleicht“, was das Hauptziel des Entwurfs widerspiegelt: Einen extrem leichten aber auch stabilen Stuhl zu schaffen – er wiegt nur etwa 1,7 Kilogramm. Die Konstruktion aus Eschenholz und der Sitz aus geflochtener Peddigrohr-Matte zeigen eine perfekte Balance zwischen traditioneller Handwerkskunst und moderner, reduzierter Formensprache. Ponti verband mit diesem Entwurf klassische Elemente mit der klaren Linienführung der Nachkriegsmoderne und schuf so ein Möbelstück, das Eleganz und Alltagstauglichkeit vereint. Die Superleggera steht exemplarisch für die Designhaltung der Jahre: Funktional, leicht, langlebig und stilvoll.

1960 – 1970  | Pop Art & Psychedelic Design

In den 1960er Jahren spiegelte das Design den gesellschaftlichen Wandel, die Jugendkultur und den Einfluss der Pop Art wider – mit auffälligen Farben, organischen Formen und experimentellen Materialien. Möbelstücke wie das Togo Sofa von Ligne Roset oder das Trio Sofa von COR stehen für informelle, loungige Sitzkonzepte, die sich vom starren Wohnideal früherer Jahrzehnte lösen. Die Arco Leuchte von Flos kombiniert Funktionalität mit einer ikonischen Bogenform aus Marmor und Edelstahl und zeigt den Hang zu expressiven, zugleich funktionalen Entwürfen. Insgesamt steht diese Epoche für kreativen Aufbruch, Individualität und eine neue Freiheit im Wohnen.

TOGO | Ducaroy

Das Togo Sofa wurde 1973 von Michel Ducaroy für Ligne Roset entworfen und gilt als Designikone der 1970er Jahre. Es besteht vollständig aus Formschaum ohne festes Gestell und zeichnet sich durch seine niedrige, bodennahe Silhouette und die weichen, gefalteten Linien aus – inspiriert von zusammengerollter Zahnpastatube. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und des Aufbruchs zu neuen Lebensformen verkörperte das Togo ein informelles, legeres Sitzen, das perfekt zur Popkultur und dem Zeitgeist der Epoche passte. Mit seiner unkonventionellen Form und dem hohen Komfort wurde es zum Symbol für wohnliche Freiheit und entspannte Gestaltung. Bis heute ist das Togo Sofa ein beliebter Klassiker und Ausdruck von Stil jenseits starrer Normen.

TRIO | Team Form AG

Das Trio Sofa wurde 1972 von den Designern Team Form AG für COR entworfen und ist ein typisches Beispiel für das modulare, legere Wohnen der 1970er Jahre. Es besteht aus drei identischen Polsterelementen und kann flexibel zu verschiedenen Sitz- oder Liegeflächen kombiniert werden – ganz im Sinne des damaligen Trends zur Individualisierung und Multifunktionalität. Mit seiner weichen Polsterung, der bodennahen Form und den kräftigen Farben entspricht es dem Stil der Pop-Art- und Psychedelic-Epoche, in der Wohnräume informeller und freier gestaltet wurden. Das Design folgt dabei keiner starren Form, sondern lädt zum kreativen Gestalten und gemütlichen Verweilen ein. Das Trio verkörpert so den Zeitgeist eines neuen, spielerischen und offenen Wohnens.

ARCO | Gebrüder Castiglioni

Die Arco Leuchte wurde 1962 von den Brüdern Achille und Pier Giacomo Castiglioni für Flos entworfen und zählt zu den ikonischsten Designobjekten des 20. Jahrhunderts. Ihr markanter Bogen aus gebürstetem Edelstahl spannt sich elegant über den Raum und endet in einem halbkugelförmigen Aluminiumschirm – getragen von einem schweren Marmorblock als Sockel. Die Idee war, eine Deckenleuchte zu schaffen, ohne sie an der Decke zu befestigen – eine innovative Antwort auf veränderte Wohnbedürfnisse. Die Arco verbindet Funktionalität mit skulpturaler Präsenz und steht exemplarisch für die designorientierte Experimentierfreude der 1960er Jahre. Sie spiegelt den Zeitgeist von Aufbruch, Flexibilität und formaler Eleganz wider und ist bis heute ein gefeierter Klassiker.

1970 – 1980  |  Postmoderne

Die Postmoderne der 1970er Jahre reagierte auf die Strenge und Funktionalität der Moderne mit verspielten Formen, Ironie und einem bewussten Bruch mit traditionellen Designregeln. Möbel wie der Wink Chair von Cassina, der filigrane und skulpturale Formen verbindet, oder die Mantis BS1 Leuchte von DCW éditions zeigen den experimentellen Umgang mit Materialien und Formen. Der Sinus Sessel von COR vereint Komfort mit expressiven Kurven, die das starre, minimalistische Design der Vorjahre aufbrechen. Insgesamt steht die Postmoderne für eine Rückkehr zu Individualität, Vielfalt und einer neuen Form von Dekoration im Design.

WINK | Kita

Der Wink Sessel von Cassina wurde von dem japanischen Designer Toshiyuki Kita entworfen und verkörpert die kreative Experimentierfreude der 1970er Jahre, einer Zeit, in der die Postmoderne das Design maßgeblich prägte. Mit seiner organischen, geschwungenen Form lädt der Sessel zum entspannten Sitzen ein und verbindet Komfort mit einer skulpturalen Ästhetik. Kitas Ansatz vereint traditionelle japanische Einflüsse mit moderner Gestaltung, was dem Wink Sessel eine zeitlose und zugleich expressive Erscheinung verleiht. Das Möbelstück steht für die Abkehr von streng funktionalen Formen hin zu mehr Ausdruck, Individualität und spielerischer Leichtigkeit. So ist der Wink Sessel ein typisches Beispiel für das Design der Postmoderne, das Funktion und Kunst elegant miteinander verbindet.

SINUS | Adolf & Schröpfer

Der Sinus Sessel von COR wurde in den 1970er Jahren entworfen und steht exemplarisch für das postmoderne Möbeldesign dieser Zeit. Mit seinen weichen, geschwungenen Formen bricht der Sessel bewusst mit der strengen Geometrie der Moderne und setzt auf Komfort und Ausdrucksstärke. Das Design betont die organische Ästhetik und lädt zum entspannten Sitzen ein, was den gesellschaftlichen Wandel hin zu informelleren Wohn- und Lebensstilen widerspiegelt. Der Sinus Sessel verkörpert die postmoderne Haltung, die Vielfalt, Individualität und spielerische Kreativität in den Vordergrund stellt. Damit ist er ein typisches Möbelstück, das den Bruch mit den klaren Regeln der Moderne markiert und neue Designwege öffnet.

MANTIS BS1 | Schottlander

Die Mantis BS1 wurde 1971 von den Designern Bernard Schottlander entworfen und ist ein ikonisches Beispiel für das innovative Lichtdesign der Postmoderne. Die Leuchte zeichnet sich durch ihre organischen, schwingenden Formen und die flexible, ausbalancierte Konstruktion aus, die sowohl Funktionalität als auch eine skulpturale Ästhetik vereint. Schottlander kombinierte Technik und Kunst, um eine Lampe zu schaffen, die sich elegant in unterschiedliche Wohn- und Arbeitsumgebungen einfügt. Die Mantis BS1 spiegelt den Geist der 1970er Jahre wider, in denen Design mit Verspieltheit und Experimentierfreude neue Wege ging. So steht die Leuchte für den Bruch mit starren Normen und die Hinwendung zu individueller Ausdruckskraft und kreativer Freiheit.

1980 – 1990  |  Techno-Design / Digitaler Beginn

In den 1980er Jahren prägte das Techno-Design eine neue Ära, die von technologischem Fortschritt, futuristischen Formen und experimentellen Materialien geprägt war. Möbelstücke wie der Feltri Sessel von Cassina, der innovative textile Materialien mit moderner Formgebung verbindet, oder der S411 Clubsessel von Thonet, der klare Linien mit komfortabler Polsterung kombiniert, spiegeln diesen Wandel wider. Das Multy Schlafsofa von Ligne Roset steht beispielhaft für flexible, multifunktionale Möbel, die den Bedürfnissen moderner Lebensstile entsprechen. Diese Zeit markiert den Beginn einer Designentwicklung, die Digitalisierung, Innovation und Funktionalität neu miteinander verknüpft.

MULTY | Brisson

Multy Schlafsofa von Ligne Roset wurde in den 1980er Jahren entworfen und ist ein charakteristisches Möbelstück des Techno-Designs, das Funktionalität und modernes Design vereint. Es besticht durch seine modularen, flexiblen Elemente, die sich leicht an verschiedene Raumsituationen anpassen lassen und somit den veränderten Wohnbedürfnissen Rechnung tragen. Der Entwurf kombiniert klare Linien mit einem innovativen Nutzungskonzept, das Komfort und Praktikabilität miteinander verbindet. Das Multy Schlafsofa steht für den Geist der 1980er Jahre, in denen technologische Neuerungen und ein experimenteller Umgang mit Formen und Materialien das Möbeldesign stark beeinflussten. So symbolisiert es den Wandel hin zu multifunktionalen, zukunftsorientierten Möbeln, die den Alltag erleichtern und gleichzeitig ästhetisch überzeugen.

FELTRI | Pesce

Der Feltri Sessel wurde 1987 von dem Designer Gaetano Pesce entworfen und ist ein ikonisches Beispiel für das Techno-Design der 1980er Jahre. Charakteristisch sind die innovativ gefalteten Filzplatten, die dem Sessel eine skulpturale, fast architektonische Form verleihen und dabei Komfort mit künstlerischem Ausdruck verbinden. Pesce nutzte unkonventionelle Materialien und experimentelle Techniken, um die Grenzen des traditionellen Möbeldesigns zu erweitern. Der Feltri Sessel steht für die Epoche des digitalen Beginns, in der Design zunehmend von technologischem Fortschritt und neuen Werkstoffen geprägt wurde. So repräsentiert er die kreative Freiheit und den Experimentiergeist der späten 1980er Jahre.

1990 – 2005  |  Minimalismus & Corporate Design

Zwischen 1990 und 2005 dominierte im Möbeldesign eine klare, reduzierte Formensprache, die Funktionalität und Eleganz miteinander verband – typisch für Minimalismus und Corporate Design. Möbelstücke wie der Bigfoot Tisch von e15, der Slim Tisch von Arco und das Roro Sofa von Brühl zeigen, wie einfache, klare Linien mit hochwertigen Materialien kombiniert wurden, um zeitlose und zugleich repräsentative Objekte zu schaffen. Diese Phase spiegelt den Einfluss einer zunehmend globalisierten Wirtschaft wider, in der Design nicht nur ästhetisch, sondern auch professionell und markenorientiert gedacht wurde. So standen Klarheit, Effizienz und eine seriöse, zurückhaltende Optik im Vordergrund.

BIGFOOT | Mainzer

Der Bigfoot Tisch wurde 1994 von Philipp Mainzer entworfen und ist ein prägnantes Beispiel für minimalistisches Design in der Phase des Corporate Designs. Charakteristisch sind die massiven, blockartigen Beine, die dem Tisch seine robuste und markante Präsenz verleihen, während die klare, schlichte Tischplatte die Funktionalität betont. Mainzers Entwurf verzichtet auf überflüssige Details und setzt stattdessen auf zeitlose Eleganz und klare Strukturen – typische Merkmale der 1990er Jahre. Der Bigfoot Tisch spiegelt die Prinzipien von Reduktion und Langlebigkeit wider, die in dieser Epoche besonders geschätzt wurden. So verkörpert er die Balance zwischen Ästhetik und Funktion im modernen, professionellen Raum.

SLIM | Pot

Der Slim Tisch wurde 2005 von Bertjan Pot entworfen und ist ein charakteristisches Möbelstück der Minimalismus- und Corporate Design-Phase. Sein Design besticht durch schlanke, elegante Linien und eine filigrane Gestalt, die Leichtigkeit und Modernität vermittelt, ohne Stabilität einzubüßen. Der Tisch verkörpert die Prinzipien klarer, zurückhaltender Formensprache und hochwertigen Materials, die in den frühen 2000er Jahren gefragt waren. Durch seine Vielseitigkeit eignet sich der Slim Tisch sowohl für private als auch professionelle Räume. Er repräsentiert damit den Zeitgeist dieser Epoche, in der Funktionalität und Ästhetik harmonisch verschmolzen.

RORO | Meyer-Brühl

Das Roro Sofa, entworfen 1998 von Roland Meyer-Brühl, repräsentiert das Design der späten 1990er Jahre, geprägt von Minimalismus und funktionaler Eleganz. Mit seinen klaren, schlichten Linien verbindet es Komfort mit einer modernen, zeitlosen Optik. Hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung machen das Sofa besonders langlebig und hochwertig. Es passt sowohl in gemütliche Wohnbereiche als auch in formelle Arbeitsumgebungen und steht für die klare, zurückhaltende Gestaltung dieser Epoche. Das Roro Sofa zeigt, wie Design in dieser Zeit Ästhetik und Zweckmäßigkeit gekonnt vereinte.

2005 – 2015  |  Flat Design

Zwischen 2005 und 2015 wurde das Möbeldesign stark von digitalen Einflüssen geprägt – das sogenannte Flat Design zeigte sich durch klare Linien, glatte Oberflächen und eine reduzierte Formsprache. Neue Materialien wie Memory-Schaum, innovative Textilien und Leichtmetalle ermöglichten dabei neuartige Formen und hohen Komfort. Möbel wie das Ploum Sofa von Ligne Roset setzten auf organische, weiche Formen, während Leuchten wie die IC Lights von Flos mit geometrischer Balance und minimalistischem Ausdruck arbeiteten. Die Epoche spiegelt den Zeitgeist einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Ästhetik, Technologie und Funktion eng miteinander verwoben sind.

IC F1 | Anastassiades

Die IC Lights F1 wurde 2014 vom Designer Michael Anastassiades für Flos entworfen und ist ein Sinnbild für die minimalistische und elegante Formsprache der 2010er-Jahre. Die Leuchte kombiniert eine filigrane Metallstruktur mit einer perfekt ausbalancierten, kugelförmigen Opalglas-Kugel – inspiriert von der Bewegung eines Jongleurs, der einen Ball scheinbar schwerelos balanciert. Ihr reduziertes, geometrisches Design steht exemplarisch für das **Flat Design**, das Klarheit, visuelle Ruhe und Präzision in den Vordergrund stellt. Durch hochwertige Materialien und subtile Lichtwirkung fügt sich die IC Lights harmonisch in moderne Wohn- und Arbeitsräume ein. Sie spiegelt den Zeitgeist einer digitalen, designbewussten Gesellschaft wider, die auf klare Ästhetik und technische Raffinesse setzt.

PLOUM | Gebrüder Bouroullec

Das Ploum Sofa von Ligne Roset, entworfen 2011 von den Brüdern Ronan und Erwan Bouroullec, ist ein markantes Beispiel für organisches Design und neue Materialkonzepte der 2010er-Jahre. Mit seiner weichen, fließenden Form und dem durchgehenden, elastischen Bezug bietet es ein besonders komfortables, fast schwereloses Sitzerlebnis. Die Verwendung innovativer Polstermaterialien wie speziellem Schaumstoff ermöglicht die ungewöhnlich runde, einladende Formgebung. Das Sofa steht exemplarisch für eine Epoche, in der Ergonomie, Emotionalität und visuelle Weichheit im Zentrum des Designs standen. Es verbindet den Wunsch nach Geborgenheit mit einem modernen, skulpturalen Erscheinungsbild.

2015 – heute  |  Nachhaltigkeit & Human-Centered Design

Seit 2015 steht im Möbeldesign das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Human-Centered Design im Mittelpunkt. Es geht um umweltfreundliche Materialien, lokale Produktion, Langlebigkeit sowie eine Gestaltung, die sich an den Bedürfnissen des Menschen orientiert. Produkte wie Siwa und Noto von COR verbinden ergonomischen Komfort mit klarer Formensprache und verantwortungsvoller Fertigung. Der Galerie-Tisch von e15 zeigt, wie zeitloses Design und nachhaltige Materialwahl – etwa Massivholz aus zertifizierter Forstwirtschaft – heutigen ökologischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht werden.

GALERIE | Chipperfield

Der Galerie-Tisch von David Chipperfield, entworfen 2019 für e15, verkörpert modernes Design mit klarer Linienführung und minimalistischer Ästhetik. Der Tisch wurde ursprünglich für das Café der Neuen Nationalgalerie in Berlin konzipiert und harmoniert mit der Architektur von Ludwig Mies van der Rohe. Er zeichnet sich durch eine schlanke Silhouette und einen langen Überhang aus, der durch spezielle Metallbeschläge stabilisiert wird. Gefertigt aus massiver Eiche, ist der Tisch in geölter oder schwarz lackierter Ausführung erhältlich. Mit seiner schlichten Eleganz und Funktionalität steht der Galerie-Tisch exemplarisch für die Designprinzipien der aktuellen Dekade.

NOTO | Deltour

Der Stuhl Noto, entworfen 2021 von Pauline Deltour für COR, steht für reduziertes, funktionales Design mit einem Fokus auf Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit. Seine klaren Linien, die aus formverleimtem Schichtholz gefertigt sind, verleihen ihm eine zurückhaltende, moderne Ästhetik. Die Gestaltung folgt dem Ansatz des Human-Centered Design, bei dem Ergonomie und Nutzerkomfort im Mittelpunkt stehen. In der Designentwicklung ab 2015 spiegelt der Stuhl den Trend zu ressourcenschonenden Materialien und zeitloser Formensprache wider. Noto ist ein Beispiel für modernes Möbeldesign, das bewusst auf das Wesentliche reduziert ist.

SIWA | Altherr Désile Park

Das Sofa Siwa von COR, entworfen 2024 vom Designstudio Altherr Désile Park, verkörpert den Anspruch der heutigen Designentwicklung, Nachhaltigkeit und Nutzerorientierung harmonisch zu vereinen. Es überzeugt durch eine klare, zeitlose Formsprache, weiche Übergänge und eine modulare Struktur, die individuelle Konfigurationen ermöglicht. Die Verwendung langlebiger, umweltfreundlicher Materialien und eine lokale, qualitätsbewusste Fertigung unterstreichen den ökologischen Anspruch der Gegenwart. Siwa ist ein Beispiel für Human-Centered Design, das Komfort, Ästhetik und Verantwortung miteinander verbindet. Damit steht es exemplarisch für das Möbelverständnis der Epoche ab 2015 bis heute.

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Wir gestalten Wohnen und Atmosphäre nach Ihren Wünschen und Ideen!

Das Team von TAUSCH freuen sich auf Ihren Besuch und die Begegnung mit Ihnen!

Möbeldesign bezogen auf „Architekturvisionen von 1900 bis heute“

Die Kunsthalle Tübingen zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung »Schöner Wohnen – Architekturvisionen von 1900 bis heute“. Welche Design- und Möbelentwürfe während dieser genannten 100 Jahre entwickelt wurden und heute für ein „Schöner an Wohnen“ aktueller den je sind, dieser Frage stellt sich unser Auszubildender Ferenc Hahn, indem er Stilepochen, Zeitströmungen und die dazugehörigen Möbelentwürfe darstellt:

1900 – 1910  |  Jugendstil (Art Nouveau)

Bis 1910 zeichnet sich der Jugendstil durch geschwungene Linien, florale Ornamente und die Verbindung von Kunst und Handwerk aus. Möbel und Alltagsgegenstände werden elegant und funktional gestaltet, oft aus Holz, Glaskunst und Metall. Dabei zeigen die Möbel von Thonet, wie sich erstmals traditionelle Handwerkskunst mit modernen Designideen verschmelzen. Der Jugendstil gilt als wichtiger Übergangsstil zur modernen Gestaltung.

THONET 209 | Gebrüder Thonet

Der Thonet Stuhl Nr. 209 ist ein klassisches Beispiel für die innovative Bugholztechnik, die im Jugendstil maßgeblich zur Möbelgestaltung beitrug. Ziel war es, leichte, stabile und elegante Möbelstücke herzustellen, die sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend sind. Die geschwungenen Formen und filigranen Linien des Stuhls spiegeln die organischen und floralen Merkmale des Jugendstils wider. Durch die industrielle Fertigung fertigte Thonet hochwertige Möbel in großer Stückzahl, was den Stil der Epoche in viele Haushalte brachte. Der Stuhl Nr. 209 verbindet somit traditionelle Handwerkskunst mit modernen Produktionsmethoden und steht exemplarisch für den Brückenschlag zwischen Kunst und Industrie im frühen 20. Jahrhundert.

THONET 214 | Gebrüder Thonet

Der Thonet Stuhl Nr. 214 ist ein Paradebeispiel für die Bugholztechnik, die im Jugendstil Anwendung fand, und zeichnet sich durch seine geschwungenen, eleganten Linien aus. Die Idee hinter diesem Stuhl war, leichte, stabile und zugleich ästhetisch ansprechende Möbel zu schaffen, die sich durch ihre organische Formensprache vom historisierenden Möbelbau abheben. Ziel war es, handwerkliche Tradition mit industrieller Fertigung zu verbinden, um qualitativ hochwertige Möbel in Serie herzustellen. Der Stuhl Nr. 214 verkörpert somit die Prinzipien des Jugendstils, der Kunst und Funktionalität miteinander verschmelzen ließ. Er steht für den Übergang zu moderner Gestaltung und spiegelt die Innovationskraft der frühen 1900er Jahre wider.

1903 – 1932  |  Wiener Werkstätte
1920 – 1940  |  Art Déco

Die Wiener Werkstätte u.a. von Josef Hoffmann gegründet, verstand sich als eine Produktionsgemeinschaft bildender Künstler und Designer, die sich mit der Erneuerung eines Kunstbegriffs und Kunstgewerbes auseinandersetzten.
Die Art Déco Epoche zwischen 1920 und 1940 zeichnet sich durch luxuriöse Materialien, klare, geometrische Formen und opulente, oft symmetrische Ornamente aus. Während Befürworter den Art Déco-Stil als eine minimale Antwort auf die üppige Ornamentik des Jugendstils begrüßten, wurde der Begriff „Art Deco“ kurze Zeit später von den modernistischen Architekten wie Le Corbusier in seinen Artikeln oftmals abwertend kritisiert.

KUBUS | Hoffmann

Der Kubus Sessel wurde 1910 von Josef Hoffmann entworfen und gilt als prägendes Beispiel für den geometrischen Stil der Wiener Werkstätte, die der Jugendstil-Epoche entstammt. Mit klaren, kubischen Formen und streng symmetrischer Gestaltung bricht der Sessel bewusst mit den floralen Ornamenten des Jugendstils und weist bereits auf die funktionale Klarheit der Moderne hin. Der Kubus Sessel gilt als wegweisendes Möbelstück, das die Brücke vom Jugendstil zum Funktionalismus schlägt und bis heute für zeitlose Eleganz steht.

1910 – 1930  | Bauhaus / Funktionalismus / De Stijl

Zwischen 1910 und 1930 steht das Design im Zeichen von Bauhaus, Funktionalismus und De Stijl, geprägt von klaren Linien, geometrischen Formen und dem Prinzip „Form folgt Funktion“. Möbel wie der Tecta D4 Klappstuhl und der F51 Sessel zeigen, wie Schlichtheit und praktische Nutzbarkeit miteinander verschmelzen, während die Wagenfeld-Leuchte mit ihrer reduzierten, funktionalen Gestaltung ein Symbol für die Bauhaus-Philosophie ist. Diese Entwürfe setzen auf innovative Materialien und industrielle Fertigung, um elegante und zugleich alltagstaugliche Produkte zu schaffen. So prägen sie den Übergang zur modernen Gestaltung und beeinflussen das Möbeldesign bis heute nachhaltig.

D4 | Breuer

Der Sessel D4 von Tecta ist ein typisches Beispiel für das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ und besticht durch seine klare, geometrische Formensprache. Entworfen wurde er von einem Designer, der Wert auf Minimalismus und praktische Nutzbarkeit legte, was sich in der leichten Konstruktion, der Klappbarkeit und den geradlinigen Elementen widerspiegelt. Das Design setzt stattdessen auf eine ästhetische Reduktion, die den funktionalistischen Geist der Zeit verkörpert. Der D4 Sessel vereint Innovation in Materialwahl und Fertigungstechniken mit zeitloser Eleganz und spiegelt so den Fortschritt im Möbeldesign der Epoche 1910–1930 wider. Er steht exemplarisch für die Verschmelzung von Kunst, Handwerk und Industrie, wie sie im Bauhaus idealisiert wurde.

F51 | Gropius

Der Sessel F51 von Tecta wurde von Walter Gropius entworfen und im Direktorenzimmer des Bauhauses in Dessau. Sein klares, geradliniges Design steht für die Bauhaus-Idee, dass Form der Funktion folgen soll. Der F51 besticht durch eine durchdachte Konstruktion, die sowohl Stabilität als auch Komfort gewährleistet, und spiegelt die Verschmelzung von Handwerk und industrieller Fertigung wider. Der Sessel F51 steht somit exemplarisch für den Geist der Moderne und den Einfluss von Gropius als Bauhaus-Gründer.

THONET S32 V | Breuer

Der Stuhl S32 V von Thonet, entworfen von Mart Stam in den späten 1920er Jahren, ist ein klassisches Beispiel für das Freischwinger-Prinzip und spiegelt den funktionalistischen Geist der Zeit wider. Mit seiner reduzierten Form und dem Einsatz von Stahlrohr als innovativem Material verkörpert der Stuhl die Moderne und den Bruch mit traditionellen Möbelentwürfen. Da dieser Entwurf zum sehr frühe Funktionalismus gehört, ist er ein Meilenstein im modernen Möbeldesign und beeinflusst bis heute die Gestaltung von Sitzmöbeln.

LC2 | Le Corbusier, Pierre Jeanneret u. Charlotte Perriand

Der LC2 Sessel wurde 1928 von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand entworfen. Sein Design basiert auf einem klaren, kubischen Metallrahmen, der das lose eingelegte Polster sichtbar umschließt – eine Trennung von Struktur und Polsterung, die damals revolutionär war. In der Epoche von 1920–1940 markierte dieser Entwurf den Übergang zu industriell gefertigten Möbeln, die dennoch höchste gestalterische Ansprüche erfüllten. Cassina produziert das Modell bis heute in einer nachhaltigen Version und bewahrt damit einen zentralen Entwurf der Designgeschichte.

LC4 | Le Corbusier, Pierre Jeanneret u. Charlotte Perriand

Die „4 Chaise Longue à Réglage Continu“ (LC4) von Cassina, ebenfalls 1928 entworfen von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand, ist wohl die bekannteste Ikone der LC-Reihe. Ihr verstellbares Stahlrohrgestell ruht auf einem schwarz lackierten Untergestell und ermöglicht verschiedene Liegepositionen, wobei die Stabilität durch Gummiauflagen gewährleistet wird. Die ergonomisch geformte Liegefläche folgt den natürlichen Körperlinien und bietet hohen Komfort. Ursprünglich als Teil einer avantgardistischen Möbelkollektion konzipiert, die 1929 im Pariser Salon d’Automne vorgestellt wurde, verkörpert die LC4 das Bauhaus-Prinzip „Form folgt Funktion“ und markiert den Übergang zur modernen Gestaltung. Seit 1965 wird sie von Cassina produziert und bleibt ein zeitloses Symbol für die Verschmelzung von Ästhetik, Komfort und industrieller Innovation.

ADJUSTABLE  TABLE E 1027 | Eileen Gray

Der Beistelltisch Adjustable Table E 1027 wurde 1927 von der irischen Designerin und Architektin Eileen Gray entworfen. Er besticht durch sein funktionales, höhenverstellbares Design mit einer klaren, geometrischen Formensprache aus verchromtem Stahlrohr und einer runden Glasplatte. Der Tisch gilt als Ikone des modernen Designs. Gray kombinierte dabei ästhetische Eleganz mit praktischer Funktionalität, was ihrer progressiven Gestaltungsauffassung entsprach. Der Tisch ist bis heute ein Symbol für minimalistisches, zeitloses Design.

WG24 | Wagenfeld

Die Wagenfeld-Leuchte, entworfen von Wilhelm Wagenfeld in den 1920er Jahren, gilt als Ikone des Bauhaus-Designs und steht für klare Formen und funktionale Ästhetik. Ihr schlichtes, reduziertes Design aus Glas und Metall vereint Eleganz mit praktischer Nutzbarkeit und folgt dem Prinzip „Form folgt Funktion“. Durch ihre zeitlose Gestaltung hat sie bis heute Einfluss auf die Lichtgestaltung und symbolisiert die Innovationskraft und Klarheit des Bauhauses. Die Wagenfeld-Leuchte ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von minimalistischer Form und technischer Funktionalität.

1950 – 1965  |  Mid-Century Modern

Die Epoche des Mid-Century Modern von 1950 bis 1965 zeichnet sich häufig durch organische Formen, klare Linien und eine funktionale, zeitlose Ästhetik aus. In einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und technischen Fortschritts setzte das Design auf mehr Leichtigkeit, natürliche Materialien und eine wohnliche Atmosphäre. Möbel wie der CH24 Wishbone Chair von Carl Hansen oder die Superleggera von Gio Ponti verbinden handwerkliche Qualität mit reduzierter Formensprache. Auch das modulare Conseta Sofa von COR steht für den flexiblen, alltagstauglichen Lebensstil dieser Ära und gilt bis heute als zeitloses Designobjekt.

CONSETA | Möller

Conseta wurde 1964 von dem Designer Friedrich Wilhelm Möller für COR entworfen und gilt als eines der ersten modularen Sofas überhaupt. Sein Name leitet sich vom lateinischen „consedere“ ab, was „zusammensitzen“ bedeutet – passend zur Idee, verschiedene Elemente flexibel kombinieren zu können. Mit seiner klaren, unaufdringlichen Formensprache und dem Fokus auf Funktionalität entspricht es dem Stil des Mid-Century Modern. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und des wachsenden Wohnkomforts brachte Conseta eine neue Leichtigkeit und Anpassungsfähigkeit in die Wohnzimmer. Bis heute ist das Sofa ein Designklassiker und Symbol für zeitloses, modernes Wohnen.

WISHBONE CHAIR CH24 | Wegener

Der CH24, auch bekannt als Wishbone Chair, wurde 1949 von Hans J. Wegner entworfen und ist ein Sinnbild des skandinavischen Mid-Century Modern Designs. Charakteristisch ist die Y-förmige Rückenlehne, die dem Stuhl nicht nur seinen Namen, sondern auch seine elegante, leichte Anmutung verleiht. Der Stuhl kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit organischer Form und wird aus massivem Holz und handgeflochtener Papierkordel gefertigt. Wegner verfolgte das Ziel, Komfort, Funktionalität und Ästhetik auf natürliche Weise zu verbinden – ganz im Geist der 1950er Jahre, die für reduzierte, wohnliche und langlebige Gestaltung standen. Der CH24 ist bis heute ein weltweit geschätzter Designklassiker.

SUPERIEGGERA 699 | Ponti

Der Stuhl 699, bekannt als Superleggera, wurde 1957 von Gio Ponti entworfen und gilt als Meisterwerk des italienischen Mid-Century Designs. Sein Name bedeutet „superleicht“, was das Hauptziel des Entwurfs widerspiegelt: Einen extrem leichten aber auch stabilen Stuhl zu schaffen – er wiegt nur etwa 1,7 Kilogramm. Die Konstruktion aus Eschenholz und der Sitz aus geflochtener Peddigrohr-Matte zeigen eine perfekte Balance zwischen traditioneller Handwerkskunst und moderner, reduzierter Formensprache. Ponti verband mit diesem Entwurf klassische Elemente mit der klaren Linienführung der Nachkriegsmoderne und schuf so ein Möbelstück, das Eleganz und Alltagstauglichkeit vereint. Die Superleggera steht exemplarisch für die Designhaltung der Jahre: Funktional, leicht, langlebig und stilvoll.

1960 – 1970  | Pop Art & Psychedelic Design

In den 1960er Jahren spiegelte das Design den gesellschaftlichen Wandel, die Jugendkultur und den Einfluss der Pop Art wider – mit auffälligen Farben, organischen Formen und experimentellen Materialien. Möbelstücke wie das Togo Sofa von Ligne Roset oder das Trio Sofa von COR stehen für informelle, loungige Sitzkonzepte, die sich vom starren Wohnideal früherer Jahrzehnte lösen. Die Arco Leuchte von Flos kombiniert Funktionalität mit einer ikonischen Bogenform aus Marmor und Edelstahl und zeigt den Hang zu expressiven, zugleich funktionalen Entwürfen. Insgesamt steht diese Epoche für kreativen Aufbruch, Individualität und eine neue Freiheit im Wohnen.

TOGO | Ducaroy

Das Togo Sofa wurde 1973 von Michel Ducaroy für Ligne Roset entworfen und gilt als Designikone der 1970er Jahre. Es besteht vollständig aus Formschaum ohne festes Gestell und zeichnet sich durch seine niedrige, bodennahe Silhouette und die weichen, gefalteten Linien aus – inspiriert von zusammengerollter Zahnpastatube. In einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels und des Aufbruchs zu neuen Lebensformen verkörperte das Togo ein informelles, legeres Sitzen, das perfekt zur Popkultur und dem Zeitgeist der Epoche passte. Mit seiner unkonventionellen Form und dem hohen Komfort wurde es zum Symbol für wohnliche Freiheit und entspannte Gestaltung. Bis heute ist das Togo Sofa ein beliebter Klassiker und Ausdruck von Stil jenseits starrer Normen.

TRIO | Team Form AG

Das Trio Sofa wurde 1972 von den Designern Team Form AG für COR entworfen und ist ein typisches Beispiel für das modulare, legere Wohnen der 1970er Jahre. Es besteht aus drei identischen Polsterelementen und kann flexibel zu verschiedenen Sitz- oder Liegeflächen kombiniert werden – ganz im Sinne des damaligen Trends zur Individualisierung und Multifunktionalität. Mit seiner weichen Polsterung, der bodennahen Form und den kräftigen Farben entspricht es dem Stil der Pop-Art- und Psychedelic-Epoche, in der Wohnräume informeller und freier gestaltet wurden. Das Design folgt dabei keiner starren Form, sondern lädt zum kreativen Gestalten und gemütlichen Verweilen ein. Das Trio verkörpert so den Zeitgeist eines neuen, spielerischen und offenen Wohnens.

ARCO | Gebrüder Castiglioni

Die Arco Leuchte wurde 1962 von den Brüdern Achille und Pier Giacomo Castiglioni für Flos entworfen und zählt zu den ikonischsten Designobjekten des 20. Jahrhunderts. Ihr markanter Bogen aus gebürstetem Edelstahl spannt sich elegant über den Raum und endet in einem halbkugelförmigen Aluminiumschirm – getragen von einem schweren Marmorblock als Sockel. Die Idee war, eine Deckenleuchte zu schaffen, ohne sie an der Decke zu befestigen – eine innovative Antwort auf veränderte Wohnbedürfnisse. Die Arco verbindet Funktionalität mit skulpturaler Präsenz und steht exemplarisch für die designorientierte Experimentierfreude der 1960er Jahre. Sie spiegelt den Zeitgeist von Aufbruch, Flexibilität und formaler Eleganz wider und ist bis heute ein gefeierter Klassiker.

1970 – 1980  |  Postmoderne

Die Postmoderne der 1970er Jahre reagierte auf die Strenge und Funktionalität der Moderne mit verspielten Formen, Ironie und einem bewussten Bruch mit traditionellen Designregeln. Möbel wie der Wink Chair von Cassina, der filigrane und skulpturale Formen verbindet, oder die Mantis BS1 Leuchte von DCW éditions zeigen den experimentellen Umgang mit Materialien und Formen. Der Sinus Sessel von COR vereint Komfort mit expressiven Kurven, die das starre, minimalistische Design der Vorjahre aufbrechen. Insgesamt steht die Postmoderne für eine Rückkehr zu Individualität, Vielfalt und einer neuen Form von Dekoration im Design.

WINK | Kita

Der Wink Sessel von Cassina wurde von dem japanischen Designer Toshiyuki Kita entworfen und verkörpert die kreative Experimentierfreude der 1970er Jahre, einer Zeit, in der die Postmoderne das Design maßgeblich prägte. Mit seiner organischen, geschwungenen Form lädt der Sessel zum entspannten Sitzen ein und verbindet Komfort mit einer skulpturalen Ästhetik. Kitas Ansatz vereint traditionelle japanische Einflüsse mit moderner Gestaltung, was dem Wink Sessel eine zeitlose und zugleich expressive Erscheinung verleiht. Das Möbelstück steht für die Abkehr von streng funktionalen Formen hin zu mehr Ausdruck, Individualität und spielerischer Leichtigkeit. So ist der Wink Sessel ein typisches Beispiel für das Design der Postmoderne, das Funktion und Kunst elegant miteinander verbindet.

SINUS | Adolf & Schröpfer

Der Sinus Sessel von COR wurde in den 1970er Jahren entworfen und steht exemplarisch für das postmoderne Möbeldesign dieser Zeit. Mit seinen weichen, geschwungenen Formen bricht der Sessel bewusst mit der strengen Geometrie der Moderne und setzt auf Komfort und Ausdrucksstärke. Das Design betont die organische Ästhetik und lädt zum entspannten Sitzen ein, was den gesellschaftlichen Wandel hin zu informelleren Wohn- und Lebensstilen widerspiegelt. Der Sinus Sessel verkörpert die postmoderne Haltung, die Vielfalt, Individualität und spielerische Kreativität in den Vordergrund stellt. Damit ist er ein typisches Möbelstück, das den Bruch mit den klaren Regeln der Moderne markiert und neue Designwege öffnet.

MANTIS BS1 | Schottlander

Die Mantis BS1 wurde 1971 von den Designern Bernard Schottlander entworfen und ist ein ikonisches Beispiel für das innovative Lichtdesign der Postmoderne. Die Leuchte zeichnet sich durch ihre organischen, schwingenden Formen und die flexible, ausbalancierte Konstruktion aus, die sowohl Funktionalität als auch eine skulpturale Ästhetik vereint. Schottlander kombinierte Technik und Kunst, um eine Lampe zu schaffen, die sich elegant in unterschiedliche Wohn- und Arbeitsumgebungen einfügt. Die Mantis BS1 spiegelt den Geist der 1970er Jahre wider, in denen Design mit Verspieltheit und Experimentierfreude neue Wege ging. So steht die Leuchte für den Bruch mit starren Normen und die Hinwendung zu individueller Ausdruckskraft und kreativer Freiheit.

1980 – 1990  |  Techno-Design / Digitaler Beginn

In den 1980er Jahren prägte das Techno-Design eine neue Ära, die von technologischem Fortschritt, futuristischen Formen und experimentellen Materialien geprägt war. Möbelstücke wie der Feltri Sessel von Cassina, der innovative textile Materialien mit moderner Formgebung verbindet, oder der S411 Clubsessel von Thonet, der klare Linien mit komfortabler Polsterung kombiniert, spiegeln diesen Wandel wider. Das Multy Schlafsofa von Ligne Roset steht beispielhaft für flexible, multifunktionale Möbel, die den Bedürfnissen moderner Lebensstile entsprechen. Diese Zeit markiert den Beginn einer Designentwicklung, die Digitalisierung, Innovation und Funktionalität neu miteinander verknüpft.

MULTY | Brisson

Multy Schlafsofa von Ligne Roset wurde in den 1980er Jahren entworfen und ist ein charakteristisches Möbelstück des Techno-Designs, das Funktionalität und modernes Design vereint. Es besticht durch seine modularen, flexiblen Elemente, die sich leicht an verschiedene Raumsituationen anpassen lassen und somit den veränderten Wohnbedürfnissen Rechnung tragen. Der Entwurf kombiniert klare Linien mit einem innovativen Nutzungskonzept, das Komfort und Praktikabilität miteinander verbindet. Das Multy Schlafsofa steht für den Geist der 1980er Jahre, in denen technologische Neuerungen und ein experimenteller Umgang mit Formen und Materialien das Möbeldesign stark beeinflussten. So symbolisiert es den Wandel hin zu multifunktionalen, zukunftsorientierten Möbeln, die den Alltag erleichtern und gleichzeitig ästhetisch überzeugen.

FELTRI | Pesce

Der Feltri Sessel wurde 1987 von dem Designer Gaetano Pesce entworfen und ist ein ikonisches Beispiel für das Techno-Design der 1980er Jahre. Charakteristisch sind die innovativ gefalteten Filzplatten, die dem Sessel eine skulpturale, fast architektonische Form verleihen und dabei Komfort mit künstlerischem Ausdruck verbinden. Pesce nutzte unkonventionelle Materialien und experimentelle Techniken, um die Grenzen des traditionellen Möbeldesigns zu erweitern. Der Feltri Sessel steht für die Epoche des digitalen Beginns, in der Design zunehmend von technologischem Fortschritt und neuen Werkstoffen geprägt wurde. So repräsentiert er die kreative Freiheit und den Experimentiergeist der späten 1980er Jahre.

1990 – 2005  |  Minimalismus & Corporate Design

Zwischen 1990 und 2005 dominierte im Möbeldesign eine klare, reduzierte Formensprache, die Funktionalität und Eleganz miteinander verband – typisch für Minimalismus und Corporate Design. Möbelstücke wie der Bigfoot Tisch von e15, der Slim Tisch von Arco und das Roro Sofa von Brühl zeigen, wie einfache, klare Linien mit hochwertigen Materialien kombiniert wurden, um zeitlose und zugleich repräsentative Objekte zu schaffen. Diese Phase spiegelt den Einfluss einer zunehmend globalisierten Wirtschaft wider, in der Design nicht nur ästhetisch, sondern auch professionell und markenorientiert gedacht wurde. So standen Klarheit, Effizienz und eine seriöse, zurückhaltende Optik im Vordergrund.

BIGFOOT | Mainzer

Der Bigfoot Tisch wurde 1994 von Philipp Mainzer entworfen und ist ein prägnantes Beispiel für minimalistisches Design in der Phase des Corporate Designs. Charakteristisch sind die massiven, blockartigen Beine, die dem Tisch seine robuste und markante Präsenz verleihen, während die klare, schlichte Tischplatte die Funktionalität betont. Mainzers Entwurf verzichtet auf überflüssige Details und setzt stattdessen auf zeitlose Eleganz und klare Strukturen – typische Merkmale der 1990er Jahre. Der Bigfoot Tisch spiegelt die Prinzipien von Reduktion und Langlebigkeit wider, die in dieser Epoche besonders geschätzt wurden. So verkörpert er die Balance zwischen Ästhetik und Funktion im modernen, professionellen Raum.

SLIM | Pot

Der Slim Tisch wurde 2005 von Bertjan Pot entworfen und ist ein charakteristisches Möbelstück der Minimalismus- und Corporate Design-Phase. Sein Design besticht durch schlanke, elegante Linien und eine filigrane Gestalt, die Leichtigkeit und Modernität vermittelt, ohne Stabilität einzubüßen. Der Tisch verkörpert die Prinzipien klarer, zurückhaltender Formensprache und hochwertigen Materials, die in den frühen 2000er Jahren gefragt waren. Durch seine Vielseitigkeit eignet sich der Slim Tisch sowohl für private als auch professionelle Räume. Er repräsentiert damit den Zeitgeist dieser Epoche, in der Funktionalität und Ästhetik harmonisch verschmolzen.

RORO | Meyer-Brühl

Das Roro Sofa, entworfen 1998 von Roland Meyer-Brühl, repräsentiert das Design der späten 1990er Jahre, geprägt von Minimalismus und funktionaler Eleganz. Mit seinen klaren, schlichten Linien verbindet es Komfort mit einer modernen, zeitlosen Optik. Hochwertige Materialien und sorgfältige Verarbeitung machen das Sofa besonders langlebig und hochwertig. Es passt sowohl in gemütliche Wohnbereiche als auch in formelle Arbeitsumgebungen und steht für die klare, zurückhaltende Gestaltung dieser Epoche. Das Roro Sofa zeigt, wie Design in dieser Zeit Ästhetik und Zweckmäßigkeit gekonnt vereinte.

2005 – 2015  |  Flat Design

Zwischen 2005 und 2015 wurde das Möbeldesign stark von digitalen Einflüssen geprägt – das sogenannte Flat Design zeigte sich durch klare Linien, glatte Oberflächen und eine reduzierte Formsprache. Neue Materialien wie Memory-Schaum, innovative Textilien und Leichtmetalle ermöglichten dabei neuartige Formen und hohen Komfort. Möbel wie das Ploum Sofa von Ligne Roset setzten auf organische, weiche Formen, während Leuchten wie die IC Lights von Flos mit geometrischer Balance und minimalistischem Ausdruck arbeiteten. Die Epoche spiegelt den Zeitgeist einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Ästhetik, Technologie und Funktion eng miteinander verwoben sind.

IC F1 | Anastassiades

Die IC Lights F1 wurde 2014 vom Designer Michael Anastassiades für Flos entworfen und ist ein Sinnbild für die minimalistische und elegante Formsprache der 2010er-Jahre. Die Leuchte kombiniert eine filigrane Metallstruktur mit einer perfekt ausbalancierten, kugelförmigen Opalglas-Kugel – inspiriert von der Bewegung eines Jongleurs, der einen Ball scheinbar schwerelos balanciert. Ihr reduziertes, geometrisches Design steht exemplarisch für das **Flat Design**, das Klarheit, visuelle Ruhe und Präzision in den Vordergrund stellt. Durch hochwertige Materialien und subtile Lichtwirkung fügt sich die IC Lights harmonisch in moderne Wohn- und Arbeitsräume ein. Sie spiegelt den Zeitgeist einer digitalen, designbewussten Gesellschaft wider, die auf klare Ästhetik und technische Raffinesse setzt.

PLOUM | Gebrüder Bouroullec

Das Ploum Sofa von Ligne Roset, entworfen 2011 von den Brüdern Ronan und Erwan Bouroullec, ist ein markantes Beispiel für organisches Design und neue Materialkonzepte der 2010er-Jahre. Mit seiner weichen, fließenden Form und dem durchgehenden, elastischen Bezug bietet es ein besonders komfortables, fast schwereloses Sitzerlebnis. Die Verwendung innovativer Polstermaterialien wie speziellem Schaumstoff ermöglicht die ungewöhnlich runde, einladende Formgebung. Das Sofa steht exemplarisch für eine Epoche, in der Ergonomie, Emotionalität und visuelle Weichheit im Zentrum des Designs standen. Es verbindet den Wunsch nach Geborgenheit mit einem modernen, skulpturalen Erscheinungsbild.

2015 – heute  |  Nachhaltigkeit & Human-Centered Design

Seit 2015 steht im Möbeldesign das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Human-Centered Design im Mittelpunkt. Es geht um umweltfreundliche Materialien, lokale Produktion, Langlebigkeit sowie eine Gestaltung, die sich an den Bedürfnissen des Menschen orientiert. Produkte wie Siwa und Noto von COR verbinden ergonomischen Komfort mit klarer Formensprache und verantwortungsvoller Fertigung. Der Galerie-Tisch von e15 zeigt, wie zeitloses Design und nachhaltige Materialwahl – etwa Massivholz aus zertifizierter Forstwirtschaft – heutigen ökologischen und ästhetischen Ansprüchen gerecht werden.

GALERIE | Chipperfield

Der Galerie-Tisch von David Chipperfield, entworfen 2019 für e15, verkörpert modernes Design mit klarer Linienführung und minimalistischer Ästhetik. Der Tisch wurde ursprünglich für das Café der Neuen Nationalgalerie in Berlin konzipiert und harmoniert mit der Architektur von Ludwig Mies van der Rohe. Er zeichnet sich durch eine schlanke Silhouette und einen langen Überhang aus, der durch spezielle Metallbeschläge stabilisiert wird. Gefertigt aus massiver Eiche, ist der Tisch in geölter oder schwarz lackierter Ausführung erhältlich. Mit seiner schlichten Eleganz und Funktionalität steht der Galerie-Tisch exemplarisch für die Designprinzipien der aktuellen Dekade.

NOTO | Deltour

Der Stuhl Noto, entworfen 2021 von Pauline Deltour für COR, steht für reduziertes, funktionales Design mit einem Fokus auf Alltagstauglichkeit und Nachhaltigkeit. Seine klaren Linien, die aus formverleimtem Schichtholz gefertigt sind, verleihen ihm eine zurückhaltende, moderne Ästhetik. Die Gestaltung folgt dem Ansatz des Human-Centered Design, bei dem Ergonomie und Nutzerkomfort im Mittelpunkt stehen. In der Designentwicklung ab 2015 spiegelt der Stuhl den Trend zu ressourcenschonenden Materialien und zeitloser Formensprache wider. Noto ist ein Beispiel für modernes Möbeldesign, das bewusst auf das Wesentliche reduziert ist.

SIWA | Altherr Désile Park

Das Sofa Siwa von COR, entworfen 2024 vom Designstudio Altherr Désile Park, verkörpert den Anspruch der heutigen Designentwicklung, Nachhaltigkeit und Nutzerorientierung harmonisch zu vereinen. Es überzeugt durch eine klare, zeitlose Formsprache, weiche Übergänge und eine modulare Struktur, die individuelle Konfigurationen ermöglicht. Die Verwendung langlebiger, umweltfreundlicher Materialien und eine lokale, qualitätsbewusste Fertigung unterstreichen den ökologischen Anspruch der Gegenwart. Siwa ist ein Beispiel für Human-Centered Design, das Komfort, Ästhetik und Verantwortung miteinander verbindet. Damit steht es exemplarisch für das Möbelverständnis der Epoche ab 2015 bis heute.

Besuchen Sie die aktuelle Ausstellung der Tübinger Kunsthalle „Schöner Wohnen – Architekturvisionen von 1900 bis heute“! Schauen Sie bei einem anschließenden Gang durch die Tübinger Altstadt bei uns im Einrichtungshaus TAUSCH vorbei. Zahlreiche der oben genannten Exponate aus den dargestellten  Zeitströmungen sind vor Ort bei uns zu erleben und zu besitzen.

Wir gestalten Wohnen und Atmosphäre nach Ihren Wünschen und Ideen!

Das Team von TAUSCH freuen sich auf Ihren Besuch und die Begegnung mit Ihnen!